Krafttraining für Kinder im Fitnessstudio

Krafttraining für Kinder: Ab wann im Fitnessstudio trainieren?

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Immer mehr Kinder und Jugendliche zeigen Interesse am Fitnesstraining und möchten gerne Krafttraining mit Gewichten ausüben. Doch ab welchem Alter ist dies eigentlich erlaubt und ab wann kann es schaden? In diesem Blog-Artikel möchten wir uns mit diesem Thema auseinandersetzen und aufzeigen, was beim Krafttraining für Kinder beachtet werden sollte.

Bewegung ist wichtig

Zunächst einmal ist es wichtig anzumerken, dass Bewegung für Kinder äußerst wichtig ist. In Deutschland haben jedoch viele Kinder ein Problem mit körperlicher Unterforderung anstatt Überforderung. Laut WHO haben 80 Prozent der 5-17-Jährigen zu wenig Bewegung. Es ist daher ratsam, dass Kinder sich in jeder Form bewegen, sei es im Fitnessstudio, beim Fußball oder Handball oder anderswo. Grundsätzlich ist Krafttraining in jedem Alter empfehlenswert, solange es richtig dosiert ist. Selbst das Spielen auf dem Klettergerüst kann bereits als eine Art von Krafttraining betrachtet werden. Es gibt also kein festgelegtes Mindestalter, um mit dem Krafttraining zu beginnen.

Natürlich sollten Eltern darauf achten, dass ihre Kinder nicht übermäßig trainieren. Besonders im Alter ab 13-14 Jahren möchten viele Kinder ihre Grenzen ausloten. Mit einem guten Trainingsplan ist es durchaus möglich, 4-5 Mal pro Woche zu trainieren. Jedoch sollte man darauf achten, dass es nicht zu viel wird. Wenn die Gelenke schmerzen, anhaltende Müdigkeit eintritt oder die schulischen Leistungen darunter leiden, sollte über eine Reduzierung des Trainings nachgedacht werden. Überbelastung kann langfristig negative Auswirkungen auf den Körper und die Psyche haben.

Parallel zur erhöhten Belastung durch das Krafttraining spielt die Ernährung eine entscheidende Rolle. Der erhöhte Energiebedarf sollte durch eine ausgewogene Ernährung gedeckt werden. Nahrungsergänzungsmittel sind in der Regel nicht notwendig. Dennoch ist es quasi vorprogrammiert, dass Kinder nach Proteinshakes fragen. Solange hochwertige Produkte verwendet werden und die Zubereitung richtig erfolgt, spricht auch nichts dagegen, solche Shakes als Ergänzung zur Ernährung zu verwenden. Mahr dazu findest du hier.

Gut dosiertes Training

Wichtig ist auch eine angemessene Belastung beim Krafttraining. Frühere Studien vermuteten, dass intensives Krafttraining das Wachstum und die Epiphysenfugen beeinflusst. Neuere Forschungen zeigen jedoch, dass dies nicht der Fall zu sein scheint. Dennoch sollte bei Kindern immer darauf geachtet werden, dass die Belastung nicht zu intensiv ist. Das Training mit dem eigenen Körpergewicht ist in der Regel unbedenklich. Eine gute Kontrolle und Korrektur der Bewegungen ist hierbei jedoch essentiell. Hier können Sportlehrer, erfahrene Freunde, Bekannte oder Trainer im Fitnessstudio wertvolle Unterstützung bieten.

Rechtlich gesehen ist der Zutritt zu Fitnessstudios in der Regel ab einem Alter von 14 oder 16 Jahren möglich. Da es jedoch verschiedene Modelle gibt, sollte individuell geprüft werden, wie dies in jedem einzelnen Fall gehandhabt wird. Es ist ratsam, nicht direkt einen langfristigen Vertrag abzuschließen, da das Interesse am Krafttraining im Jugendalter schnell nachlassen kann.

Fitness Influencer

Ein weiterer, manchmal problematischer aber wichtiger Aspekt beim Krafttraining für Kinder ist die Vorlage von realistischen Körperbildern. Oftmals werden auf Social-Media-Plattformen Influencer mit muskulösen Körpern präsentiert, die auf natürlichem Wege kaum erreichbar sind. Dies ist bei männlichen Bodybuildern oft der Fall. Bei den Mädels hingegen werden durch Fotoshop und Filter unrealistische Körperideale suggeriert. Es ist wichtig, dass Kinder lernen, diese Bilder richtig einzuordnen. Im Alter von 13 oder 14 Jahren kann dies jedoch schwierig sein. Eltern sollten daher mit ihren Kindern darüber sprechen und sich zeigen lassen, welche Inhalte sie auf Plattformen wie Youtube, TikTok und Instagram konsumieren. So kann gezielt über das Thema gesprochen und Missverständnisse aufgeklärt werden.

Abschließend lässt sich sagen, dass Bewegung für Kinder grundsätzlich besser ist als keine Bewegung. Beim Krafttraining ist es wichtig, dass es von qualifizierten Personen angeleitet wird. Gerade in den ersten Monaten des Training wird die Basis für die kommenden Jahre des Trainings gelegt und wichtige Techniken verinnerlicht.

Karsten Sobottka
Personal Trainer & Ernährungsberater
Hamburg-Eppendorf