In unserer heutigen Zeit, in der Supplements und Protein immer beliebter werden, stellt sich besorgten Eltern oft die Frage, ob Kinder auch Proteinshakes trinken sollten. Viele sehen Proteinshakes als reines Mode- und Marketingprodukt an, das lediglich einen Aufpreis kostet. Doch was steckt wirklich dahinter?
Gesunde Snacks für die Schule?
Wir alle kennen die süßen und stark verarbeiteten Snacks, die Kinder oft mit in die Schule nehmen. Milchschnitte, Schokobons und Capri Sonne sind nur einige Beispiele. Auch der Kiosk in der Pause wird gerne für den Kauf von Pommes und Burgern genutzt. Kein Wunder also, dass jedes fünfte Kind in Deutschland unter Übergewicht leidet. Angesichts dieser Zahlen ist es durchaus berechtigt, sich zu fragen, ob es nicht eine bessere Alternative gibt – und tatsächlich gibt es die.
Was ist Protein(Pulver)?
Doch was ist ein Proteinshake oder Pulver überhaupt und woher kommt es? Zum Verständnis: Unser Körper benötigt drei Makronährstoffe: Kohlenhydrate, Fette und Proteine. Kohlenhydrate finden wir in isolierter Form beispielsweise in Zucker, Rüben- oder Ahornsirup. Isolierte Fette sind etwa Butter, Rapsöl oder Olivenöl. Proteine hingegen stecken in Proteinpulvern. Ein Proteinisolat (Pulver) ist also einfach ein isolierter Bestandteil eines natürlichen Lebensmittels, etwa Milch, Reis oder Soja. Es hat bei uns keinen historischen Stellenwert wie Butter oder Zucker, ist aber auch nichts Schlimmes oder Superkünstliches.
Doch sollte man seinem Kind Proteinshakes geben? Hier kommt es auf das richtige Maß an. Ein Proteinshake pro Tag ist vollkommen in Ordnung, mehr ist jedoch unnötig. Es ist wichtig, sich an der Sättigung des Kindes zu orientieren. Ein Proteinshake kann ein schöner Snack für die Schule oder für das Fußballtraining sein, aber auch für jede andere Sportaktivität. Auch beim Abnehmen ist ein Proteinshake aufgrund seine sättigenden Wirkung geeignet.
Der richtige Shake
Beim Kauf eines Proteinshakes ist es wichtig, auf einige Dinge zu achten. Das Pulver sollte einen Proteingehalt von etwa 80% haben und möglichst wenige Zusatzstoffe und Süßstoffe enthalten. Die Geschmacksrichtung neutral oder Vanille ist zu empfehlen und es sollte kein Whey (Molkenprotein) sondern eher ein Mehrkomponenten- oder Pflanzliches Protein sein, diese sättigen besser und sind damit als Snack eher geeignet.
Unser Körper kann pro Portion nur eine gewisse Menge Protein verdauen. Bei Kindern und Jugendlichen sollte die Dosis also angepasst werden. Eine zu hohe Proteinzufuhr kann auch die Verdauung belasten. Empfehlenswert ist es beim Shake möglichst auf echte Lebensmittel zurückzugreifen und den Shake selbst zu machen. Ein selbstgemachter Shake kann beispielsweise aus Proteinpulver oder Magerquark, Haferflocken, Nüssen und echten Früchten bestehen. Das ist lecker und bring viele Nährstoffe in die Ernährung.
Fazit
Proteinshakes für Kinder können eine gesündere Alternative zu ungesunden Snacks sein. Man sollte jedoch nicht übertreiben und sich an der Sättigung des Kindes orientieren. Beim Kauf eines Proteinshakes ist es wichtig, auf den Proteingehalt und eventuelle Zusatzstoffe zu achten. Alternativ kann man auch auf echte Lebensmittel zurückgreifen und einen Shake selbst zubereiten. So kann man seinen Kindern eine gesunde und proteinreiche Alternative bieten und ihnen dabei helfen, Übergewicht vorzubeugen.
Karsten Sobottka
Personal Trainer & Ernährungsberater
Hamburg-Eppendorf